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Der folgende Gedankenaustausch wurde von der britischen Satire-Zeitschrift „Punch“ am 3. April 1957 veröffentlicht.
F: Wofür gibt es Banken?
A: Um Geld zu schaffen.
F: Für die Kunden?
A: Für die Banken.
F: Wieso erwähnen dies nicht die Anzeigen der Banken?
A: Das wäre kein guter Geschmack. Aber man kann es schlußfolgernaus Hinweisen auf Reserven von 249 000 000 Dollar oder so. Dies istdas Geld, das sie geschaffen haben.
F: Von den Kunden?
A: Vermutlich ja.
F: Sie erwähnen Aktiva von 500 000 000 Dollar oder so. Haben sie auch diese geschaffen?
A: Nicht wirklich. Das ist das Geld, aus denen sie Geld machen.
F: Verstehe. Und das liegt irgendwo in einem Safe?
A: Überhaupt nicht. Sie leihen es an Kunden aus.
F: Sie haben es also nicht?
A: Nein.
F: Und weshalb sind das dann Aktiva?
A: Sie behaupten, es wären welche, wenn sie es zurückbekämen.
F: Aber sie müssen doch in irgendeinem Safe etwas Geld besitzen?
A: Ja, meistens 500 000 000 Dollar oder so. Man nennt das Verbind-
lichkeiten.
F: Aber wenn sie dies doch nicht haben, wie können sie dann dafürhaften?
A: Weil es nicht ihnen gehört.
F: Wieso besitzen sie es dann?
A: Es wurde ihnen von Kunden geliehen.
F: Kunden leihen der Bank also Geld?
A: So ist es. Sie tun Geld auf ihr Konto und leihen es damit der Bank.
F: Und was stellen die Banken damit an?
A: Sie verleihen es an andere Kunden.
F: Aber Sie sagten doch, das Geld, das sie an andere Leute ausleihen,seien Aktiva?
A: Ja.
F: Also sind Aktiva und Verbindlichkeiten ein und dieselbe Sache?
A: Das kann man so nicht sagen.
F: Haben Sie aber gerade. Packe ich 100 Dollar auf mein Konto, soist mir die Bank verbunden, dies zurückzuzahlen. Also sind es Verbind-lichkeiten. Aber sie verleiht es an jemand anders, und der ist der Bankverbunden, es zurückzuzahlen, und also sind es Aktiva. Es geht nochimmer um dieselben 100 Dollar, oder?
A: Ja, aber …
F: Es löscht sich also gegenseitig aus! Das heißt doch, die Bankenbesitzen überhaupt kein Geld?
A: Theoretisch …
F: Lassen wir das. Wenn sie kein Geld besitzen, woher kommendann die Reserven von 249 000 000 Dollar oder so?
A: Sagte ich doch. Sie haben es gemacht.
F: Wie?
A: Nun, wenn sie Ihre 100 Dollar weiterverleihen, verlangen sie vondemjenigen Zinsen.
F: Wieviel?
A: Hängt von den Bankzinsen ab. Vielleicht fünfeinhalb Prozent.Das ist ihr Gewinn.
F: Warum nicht meiner? Ist es nicht mehr mein Geld?
A: Die Theorie der Banken heißt …
F: Wenn ich ihnen meine 100 leihe, wieso verlange ich dafür keineZinsen?
A: Tun Sie doch.
F: Was Sie nicht sagen! Wieviel?
A: Hängt von den Bankzinsen ab. Vielleicht ein halbes Prozent …
F: Habgierig von mir, oder?
A: … aber nur, wenn Sie das Geld nicht wieder abziehen!
F: Natürlich werde ich es wieder abheben. Würde ich es nicht wie-derhaben wollen, hätte ich es gleich im Garten vergraben können,stimmt’s?
A: Sie würden die Abhebung nicht gern sehen.
F: Wieso? Lasse ich es auf dem Konto, ist es eine Verbindlichkeit,sagen Sie. Wären sie nicht froh, weniger Verbindlichkeiten zu haben?
A: Nein, denn wenn Sie es abheben, können die Banken das Geldnicht weiterverleihen.
F: Aber wenn ich es abheben möchte, können sie mich nicht daranhindern?
A: Richtig.
F: Und wenn sie es bereits an einen anderen Kunden verliehenhaben?
A: Dann gibt man Ihnen das Geld eines anderen Kunden.
F: Und wenn er seines auch zurück möchte …, sie es aber bereits mirgegeben haben?
A: Sie sind absichtlich begriffsstutzig.
F: Ich halte mich aber für scharfsinnig. Wenn nun alle gleichzeitigihr Geld zurückfordern?
A: Die Theorie des Bankwesens sagt, dies wird niemals geschehen.
F: Also rechnen die Banken nicht damit, ihre Verpflichtungen erfül-len zu müssen?
A: So würde ich das nicht ausdrücken …
F: Ach ja. Nun, wenn Sie mir noch etwas sagen möchten …?
A: Durchaus. Sie könnten jetzt hingehen und ein Bankkonto eröff-nen.
F: Eine allerletzte Frage.
A: Selbstverständlich.
F: Sollte ich nicht lieber hingehen und eine Bank eröffnen?